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Neue Galerie "Astrofotografie"

Mobile Astrofotografie im Schwarzwald
Mobile Astrofotografie im Schwarzwald

Seit meiner Kindheit träume ich davon, die Wunder des Weltalls in vernünftiger Qualität abzubilden - eben richtige Astrofotografie zu betreiben. Letzten Endes ist mein Interesse für die Astronomie, das mich ungefähr seit meinem 12. Lebensjahr begleitet, auch der Grund, weshalb ich überhaupt zur Fotografie gekommen bin. Die seinerzeit in Astro-Katalogen abgebildeten Deepsky-Aufnahmen waren ausnahmslos mit "Spiegelreflexkameras" gemacht. Es hat mich einige Jahre gekostet, bis ich herausfand, um welch kryptischen Typus von Kamera es sich bei einer Spiegelreflexkamera überhaupt handelte.

Mittlerweile - viele Jahre bzw. Jahrzehnte älter - besitze ich nun ein ganz gute Vorstellung von dieser Kameratechnik, nannte ich doch in der Zwischenzeit das ein oder andere Kamera-Modell mein Eigen. Um jedoch in die Tiefen des Weltalls so richtig vordringen zu können, müssen handelsübliche digitale Spiegelreflexkameras ihres Infrarot-Sperrfilters entledigt werden, denn nur so erhalten sie eine ausreichende Empfindlichkeit im Bereich der H-alpha-Linie - das ist die Wellenlänge (656 Nanometer), in welcher die roten Wasserstoffnebel (wie z.B. der Orionnebel) leuchten.

Der entscheidende Schritt hin zur Astrofotografie war jedoch, dass ich vor etwa zwei Jahren Investitionen getätigt habe, die ich gut 20 Jahre vor mir herschob. Nämlich meine Astromontierung - eine GP-DX der Firma Vixen - mit den passenden Motoren, einer Goto-Steuerung und einem Stand-Alone-Autoguider (M-GEN II) samt Guiding-Fernrohr zu versehen. So bin ich nun gerüstet, um die Teleskope oder andere Aufnahmeoptiken über mehrere Stunden vollautomatisch und punktgenau dem Motiv nachzuführen und auf diese Weise die Erddrehung auszugleichen. In einer Nacht entstehen so viele Dutzend Aufnahmen, die noch um verschiedene Korrekturbilder (sog. Flats und Darks) ergänzt werden, nur um sie am folgenden Tag während ca. 2 - 3 Stunden Rechenzeit zu einem vorläufigen Endbild zusammenzufügen. Dies erledigt eine spezielle Software (Astro Pixel Processor). Die endgültige Ausarbeitung erfolgt schließlich mit herkömmlichen Bildbearbeitungsprogrammen (Affinity Photo und Lightroom).

Etwa 90minütige Belichtung mit einer astromodifizierten Canon EOS 700Da am Refraktor TS Photo Line 102 mm ED Doublet Apo mit 714 mm, Brennweite reduziert auf 570 mm
Etwa 90minütige Belichtung mit einer astromodifizierten Canon EOS 700Da am Refraktor TS Photo Line 102 mm ED Doublet Apo mit 714 mm, Brennweite reduziert auf 570 mm

Wenn man An- und Rückfahrt, Aufbau des Setups, Belichtung und Nachbearbeitung zusammenrechnet, so darf man für ein fertiges Bild in meinem Fall getrost ca. 8 - 10 h Zeit veranschlagen. Bedenkt man noch, dass während eines Jahres nur wenige Nächte für die Astrofotografie genutzt werden können (nur dann, wenn kein Mond stört, kein Wind weht, keine Wolken am Himmel sind  und - ganz wichtig - freie Zeit zur Verfügung steht), dann sind 10 gelungene Bilder pro Jahr schon eine ganz gute Ausbeute für mich. Viele andere Astrofotografen, die ihre eigene Gartensternwarte besitzen, sind hier deutlich im Vorteil. Darüber hinaus bin ich immer noch astrofotografischer Anfänger, so dass auch nicht jeder Versuch von Erfolg gekrönt ist.

Die bis dato erzielten Ergebnisse finden sich von nun an in der Galerie "Astrofotografie" und erhalten in den kommenden Jahren hoffentlich noch Gesellschaft von dem ein oder anderen gelungenen Astrofoto...

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