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Heuschrecken in Südfrankreich

Bei einer Reise in südliche Gefilde kann man im September den bei uns schon kühler werdenden Tagen nochmals entfliehen, was sehr angenehm ist. In naturfotografischer Hinsicht steht man zum Beispiel in Südfrankreich aber vor dem gleichen Problem wie zuhause: Insekten als Fotomotive sind dann nämlich schon rar gesät. Viele Arten haben ihren Lebenszyklus abgeschlossen und die neue Generation wartet in ihren Eiern darauf, im nächsten Frühjahr zu schlüpfen. Eine Ausnahme bestätigt aber die Regel, nämlich Heuschrecken!

Die Orthoptera oder Geradflügler, wie ihr wissenschaftlicher Name übersetzt lautet, laufen im September nämlich zur Hochform auf. Zwar ist dann auch bei den Heuschrecken schon die ein oder andere Art "durch", aber alles in allem sind August und September eigentlich "ihre" Monate. Und so habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und mich während meines Urlaubs schwerpunktmäßig auf diese mich ohnehin interessierende  Insektenordnung verlegt. Im Vergleich zu unserer mitteleuropäischen Heuschreckenfauna kommen in Südfrankreich etliche weitere Arten hinzu, die es bei uns entweder gar nicht gibt oder als ausgesprochene Seltenheiten gelten. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass viele Heuschreckenarten sehr wärmebedürftig sind, mediterran geprägte Gegenden kommen ihnen daher sehr entgegen.

Insgesamt durfte ich mit einer erklecklichen Anzahl an Arten Bekanntschaft machen, konnte aber leider nicht alle auch fotografisch dokumentieren. Es gab doch einige sehr scheue Arten, die nicht zuletzt auch über ein hervorragendes Flugvermögen verfügen. Man möge es mir nachsehen, dass ich mich vielfach mit einer mehr oder weniger sauberen, Bestimmungsbuch adäquaten und den Sammeltrieb befriedigenden Abbildung der Tiere zufrieden gab, d.h. ein Foto in Seitenansicht mit vernünftigem Abbildungsmaßstab und hinreichender Schärfe. Sofern möglich, habe ich mich aber auch an eher ästhetischen Bildern versucht, bei denen das Tier mehr schmückendes Beiwerk ist. Aber seht selbst...

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Kommentare: 4
  • #1

    Torsten (Sonntag, 15 Oktober 2017 13:05)

    Hey Joachim,
    wenn ich nicht schon Fan von deiner Arbeit wäre, wäre ich es spätestens nach diesem Blogpost! Da sind wirklich fantastische Aufnahmen dabei. Neben den einzelnen Bildern gefällt mir hier die gezeigte Spannbreite von Heuschreckenaufnahmen. Meine Favoriten sind der Grashüpfer im Schilf und die Kleine Knarrschrecke.
    LG T

  • #2

    Stefan Betz (Sonntag, 15 Oktober 2017 20:05)

    Hi,

    da schliesse ich mich Torsten an. Ich kann nur Wow sagen, erstklassig in Bildaufbau und Farbe,...

    Chapeau!

    LG Stefan

  • #3

    Charly (Mittwoch, 07 März 2018 12:49)

    Lieber Joachim,
    tolle Aufnahmen von den Heuschrecken aus Frankreich. Ich habe auch lange Urlaub in den Ausläufern der Cevennen gemacht, einfach toll. Es war Natur pur, aber es hat auch große Änderung in dieser Zeit gegeben. Arten die 1971 noch häufig waren, sind 2004 fast völlig verschwunden....schade.
    Ich habe auch eine Heuschrecke fotografiert bei der Eiablage. Leider bin ich mir nicht sicher, ob es sich dabei um eine Aegyptische - Wanderheuschrecke handelt.
    Gruß Charly

  • #4

    Charly (Mittwoch, 07 März 2018 14:52)

    Habe vergessen Dir zu sagen, es soll 2005 eine große Heuschreckenplage in der Nähe von Rouqefort
    gegeben haben, die haben alles abrasiert. Die Behörden hatten dort den Notstand ausgerufen.
    Es sollen Schnarrschrecken gewesen sein. Es wurde aus dem ganzen Land, Heu für die Schafe geordert.
    Der Blauschimmel - Käse wäre sonst ausgegangen und das in Frankreicht !!!!!! undenkbar !!!!

    Charly