Dieses Jahr wollte ich urlaubsmäßig alles anders machen: nicht im Spätsommer nach Westen, sondern im Frühsommer nach Osten - Slowenien und Kroatien anstatt Frankreich. Grund für diesen "radikalen" Wandel war sicherlich zum einen, mal etwas Neues zu sehen. Andererseits habe ich in den vergangenen Jahren gemerkt, dass im späten August und September nun mal so manche Art nicht mehr zu finden ist. Mai und Juni sind hingegen in entomologischer Sicht sicherlich ideal - also auf in den Balkan!
Auf dem Weg nach Kroatien muss man unweigerlich Slowenien passieren. Wenngleich man diesem kleinen Alpen-Land natürlich unrecht täte, es nur als Hindernis auf dem weiten Weg nach Süden anzusehen. Weil dies aber in der Vergangenheit vielleicht für viele sonnenhungrige Urlauber so gewesen ist, hat die slowenische Regierung mächtig die Werbetrommel gerührt, um von diesem Transit-Image loszukommen. Was ihnen zweifelsohne gelungen ist - und das auch völlig zurecht!
Da für diesen Urlaub vor allem das Kennenlernen neuer Insektenarten im Zentrum meines Interesses stand und Slowenien doch noch überwiegend dem mitteleuropäischen Faunengebiet zuzuordnen ist, fiel mein Aufenthalt mit gut zwei Tagen doch eher kurz aus. Aufgrund der knapp bemessenen Zeit steuerte ich deshalb den Triglav-Nationalpark mit dem dort entspringenden Fluss Soca an. Das Gebiet ist Anlaufpunkt vieler Slowenien-Reisende, weil es auf kleinem Gebiet landschaftlich viel zu bieten hat: Das wunderbar türkisfarbene Wasser der Soca und insbesondere das von ihr geschaffene Tal zwischen Trenta und Bovec haben nicht enttäuscht!
Das Dorf Bovec am Taleingang ist mit seinen zahlreichen Campingplätzen ein sehr guter Ausgangspunkt und gleichzeitig Zentrum für die Wassersport-Community, was nicht weiter schlimm wäre, wenn man dort nicht meinte, man müsste den Besuchern Après-Ski im Sommer bieten und dabei das halbe Tal mit lauter Musik beschallen. Aber das scheint nun mal Zeitgeist zu sein, dass Natur vor allem Kulisse ist für Partys und Funsportarten.
Es folgen ein paar Landschaftseindrücke, gepaart mit einem kleinen Exkurs in die Insektenfauna des Gebietes.
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